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Die Geschichte des Plissee

Plissee und Weltraumfahrt

Man weiß, dass die Weltraumfahrt in den 60iger und 70iger Jahren viel hervorgebracht hat, wie etwa die Mikroelektronik und alles was computermäßig danach kam. Wohl niemand denkt dabei an das Plissee. Das kam so: man entwickelte ein Verfahren, wie man eine Aluminium-Schicht auf Textilien aufdampfen konnte. Gebraucht wurde es, um Weltraumsonden durch die aluminiumisierte, und daher hoch reflektierende Oberfläche vor der Hitze der direkten Sonneneinstrahlung zu schützen. Ende der Siebziger Jahre hatte man nun hitzeabweisende Textilien zur Verfügung und suchte nach einer sinnvollen terrestrischen Anwendung. Man dachte einfach die 25 mm Innenjalousie neu: Lamellen weg, Leiterkordeln weg, Wendestab weg, Wendegetriebe weg, Bandrollen weg, den neuartigen Stoff in 25 mm breiten Falten gelegt, dauerhaft plissiert, zwischen Jalousien-Ober und Unterschiene montiert, Aufzugsschnüre und Schnurschloss von der Jalousie und fertig war das erste Plissee. Heute heißt diese Variante Modell F, freihängend mit Schnurzug. So wie bei der Jalousie, gab es bei der Montage auf den Fensterflügel eine Pendelsicherung. Und statt „Plissee“ hörte man damals oft den Ausdruck „Faltjalousie“. Ein Verkaufserfolg war das ganze leider nicht.


Plissee bei LEHA

Trotz dieser wenig erfolgversprechenden Aussichten ist LEHA bald, nämlich 1982, in die Plissee-Fertigung eingestiegen. Zunächst in einem sehr kleinen Rahmen. 1987, also 5 Jahre später, wurden täglich erst 9 Stück gefertigt. Den Durchbruch gab es dann mit der Einführung der „verspannten“ Anlage, Modell „V“. Diese brauchte keine Zugschnur und kein Schnurschloss mehr. Gehalten wurde das Plissee an jeder Stelle durch Federkräfte. Sehr bedeutend war die Einführung von 2 Bedienungsschienen. Man konnte nun das Plissee nun nicht nur an der unteren, sondern auch an der oberen Schiene bewegen.
Aus „verspannt“ wurde „verspannt oben unten bedienbar“ oder kurz „VOU“. Komfortable Behangstellungen wie unten geschlossen, oben offen waren nun möglich. Und auch das Fensterputzen war einfacher.


Dann ging die Faltenbreite von 25 mm auf 20 mm zurück, was der gängigen Glasleistentiefe entsprach. Das Paket wurde dadurch kaum dicker. Und dann kam man noch drauf, dass die Metallisierung nicht alles war. Weiße, helle Stoffe erschienen im Durchlicht immer leicht gräulich. Das Aluminium wurde nach und nach durch die ebenfalls reflektierende Perlmutt-Beschichtung ersetzt. Oder überhaupt weggelassen, weil der Sonnenschutz gegenüber Sichtschutz, Blendschutz und Dekor in den Hintergrund getreten ist.


Und so kam es, dass das Plissee über Jahrzehnte zum Renner wurde und Generationen von Kunden immer wieder aufs Neue begeistert.

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